CHRISTINE WIEGELMANN ZU GAST IM BOTANISCHEN GARTEN

ODER: DAS KLEINE SEHEN…

 

Du erledigst eine Aufgabe nach der anderen, gehst konzentriert durch den Alltag, hast immer das Ziel direkt vor Augen!? Okay, das mag effizient sein, kann aber bestimmt auch mal in Stress ausarten, oder? Außerdem entgeht dir eine Menge, wenn du immer nur das Große im Fokus hast, nicht auch mal links und rechts schaust, deine Umwelt kaum bewusst wahrnimmst… Genau deswegen hat die Künstlerin und Designerin Christine Wiegelmann aus Meschede es sich zur Aufgabe gemacht, deinen Blick auf das Kleine zu lenken, dich zum Innehalten, Verweilen und Träumen zu bewegen, dir einfach eine kleine Auszeit zu verschaffen – und dafür hat sie einen ganz besonderen Ort gefunden:

 

Tief verwurzelt

 

Winzige Blüten, kleine Blättchen und fragile Insektenflügel – für Christine haben diese kleinen Wunderwerke schon lange eine große Bedeutung. Sie arbeitet mit Pflanzen, seitdem sie fünfzehn ist, hat eine Ausbildung zur Floristmeisterin absolviert, war in ihrer Freizeit immer viel in der Natur unterwegs. Und auch, als sie ihr Design-Studium mit Schwerpunkt Illustration aufnahm, blieb sie tief in der Pflanzenwelt verwurzelt; mit Vorliebe waren es florale Motive, die sie aufs Papier brachte, und weil es die ohne Insekten nicht gäbe, kam dann auch die Fauna dazu…

 

 

Als sich Christine nach dem Studium entschied, als freischaffende Künstlerin zu arbeiten, legte sie sich nicht auf ein bestimmtes Gewerk fest, sondern auf ein Thema: Die Flora und Fauna haben mit ihren filigranen Strukturen und ihrer bunten Farbenpracht so viel zu bieten, dass Christine dort immer wieder neue Inspiration findet. Das Kleine auf unterschiedliche Weise sichtbar machen – ob gemalt als Aquarell oder gepresst als echte Pflanze entstanden so unzählige Motive. So vielfältig die Natur, so vielfältig auch Christines Arbeit!

 

 

Mal ermöglichen die Werke eine weite Sicht, mal aber auch eine ganz nahe: Mit ihren Aquarellkulturen wagt Christine einen abstrakten Blick durchs Mikroskop. In der Petrischale wirkt das durchstochene Papier in Kombination mit dem Farbverlauf so, als würdest du tatsächlich einen Mikroorganismus betrachten.

 

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Aber es geht Christine nicht darum, dass du nur ihre Kunst betrachtest, sondern dich auch in deiner Umwelt ganz bewusst umschaust! Deswegen hat sie auch Mitmach-Aktionen ins Leben gerufen: Wenn du in der letzten Zeit am Meer warst, ist dir bestimmt aufgefallen, wie viele Fremdkörper du am Strand findest. Glasscherben, Seile und andere Fundstücke – aber bitte keine Muscheln oder andere Meeresbewohner – nimmt Christine im Rahmen von „Mehr Meer“ gerne an, um sie neu in Szene zu setzen und sie dann zum Beispiel auf ihrer Homepage auszustellen.

 

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Der heimische Wald liegt ihr besonders am Herzen, und so hat sie in der Corona-Zeit das „Wald-ABC“ gestartet. Wenn du bei deinem nächsten Spaziergang mal genau hinschaust, wirst bestimmt auch du am Boden einiges finden, das an den ein oder anderen Buchstaben erinnert. Aus Christines Sammlung sind schon die unterschiedlichsten Werke entstanden – Postkarten, Kalender und auch ein Mobilé.

 

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Bis Ende nächster Woche hast du sogar die Möglichkeit, all das zu bewundern, anzufassen und vielleicht sogar mit deinen eigenen Fundstücken vor Ort wachsen zu lassen. Denn nachdem sie einige Jahre auf der Warteliste stand, ist es nun endlich so weit – Christine stellt ihre Kunst in der Orangerie im Botanischen Garten Münster aus:

 

 

„Ich sehe dich“

 

Und, hast du eine Idee, wer mit dem Titel der Ausstellung gemeint sein könnte!? Ja, genau, das Kleine und Unscheinbare, genau dem wird hier nämlich großer Raum gegeben… Selbstverständlich darfst du dich aber auch persönlich angesprochen fühlen, denn Christine sieht auch dich, nimmt sich Zeit für dich, kommt gern mit dir über ihre Motivation und ihre Werke in den Austausch.

 

 

Dafür könnte es keinen perfekteren Ort geben als den Botanischen Garten in Münster! Direkt hinter dem Schloss erstrecken sich fünf Hektar Gesamtfläche mit geographischen und botanischen Sammlungen; auch Lehrsammlungen, Bereiche mit der heimischen Flora und verschiedene Gewächshäuser sind ganzjährig an sieben Tagen die Woche für dich geöffnet. Über 7.000 verschiedene Pflanzenarten kannst du hier entdecken – du solltest also unbedingt etwas mehr Zeit mitbringen!

 

 

Und mittendrin liegt die Orangerie, in der Christine noch bis zum 13. August täglich von 11 bis 17:30 Uhr für dich da ist. Das lichtdurchflutete, charmante Gebäude bietet jede Menge Platz, um die ganze Vielfalt ihrer Arbeit zu präsentieren; du kannst dich ganz in Ruhe umschauen, auf den Stühlen Platz nehmen, etwas verweilen und die Atmosphäre auf dich wirken lassen oder mit der Künstlerin und Designerin ins Gespräch kommen – ich bin sicher, dass sie zu jedem einzelnen ihrer Werke eine ganze Menge zu erzählen hat!

 

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In der Mitte des Raumes findest du übrigens auch das Mobilé zum „Wald-ABC“; falls du es zwischendurch noch in den Wald schaffst, bring dein Fundstück gern mit und lass das Werk wachsen. Apropos Wald: Du kannst in der Ausstellung sogar – so lange der Vorrat reicht – eine kleine Fichte adoptieren, die Christine selbst aus Samen gezogen hat. Die Fichte kann schließlich nichts für das Sterben des Waldes – in einem Mischwald wird sich bestimmt ein gutes Plätzchen für sie finden.

 

 

Zum ersten Mal überhaupt stellt Christine auch die Originale ihrer Aquarelle aus; seit zwölf Jahren hat sie die Bilder gesammelt und gehütet, nun ist sie bei dem ein oder anderen Exemplar auch bereit, loszulassen. Wenn dir etwas richtig gut gefällt, sprich sie doch einfach mal an!

 

 

Ja, es war etwas aufwendig, aber Christine hat tatsächlich alles von Meschede nach Münster gebracht, woran sie in der letzten Zeit gearbeitet hat: Wortkarten und Notizblöcke, Kunstdrucke und Originale, Ausmalbilder und Kalender, Karten mit echten Pflanzen und gepresste Kleeblätter hinter Glas, Buttons, Schmuck und vieles mehr…

 

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Vielleicht hast du ja noch Gelegenheit, bis zum 13. August bei ihr vorbeizuschauen – der Eintritt in den botanischen Garten und Christines Ausstellung ist selbstverständlich frei – ansonsten kannst du dir auch einen Überblick in ihrem prall gefüllten Onlineshop verschaffen. Aber mach bitte ganz in Ruhe; es geht ja schließlich um das Innehalten, Verweilen und Träumen!

 

 

Christine Wiegelmann, Künstlerin und Designerin, 59872 Meschede

https://www.christinewiegelmann.de/

https://www.etsy.com/de/shop/ChristineWiegelmann

https://www.instagram.com/christine_wiegelmann_design/

Die drei Fotos der Fundstücke „Mehr Meer“ wurden mit freundlicher Unterstützung von Christine Wiegelmann zur Verfügung gestellt.

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