ODER: WAS AUS UROPA „HEINRICHS“ SCHEUNE WURDE…
Kurz mal nachgezählt: In den letzten zehn Monaten habe ich neunzehn zauberhafte Plätze in Münster entdeckt, drei in Oelde und in Stromberg, zwei in Ascheberg und je einen in Havixbeck, Ostbevern, Diestedde, Dülmen, Everswinkel, Beckum, Ahlen und Borken. Die Streuung war nicht geplant, sondern ist rein zufällig so entstanden. Wie das Leben halt so spielt… Dass Münster überproportional vertreten ist, verwundert mich gar nicht weiter – heißt ja schließlich „Zauberhaftes MÜNSTERland“. Aber dieser Blogpost kürt einen eindeutigen zweiten Platz, mit dem ich so nicht gerechnet hätte:
Handwerk
Nachdem ich schon das „Dance Departement“, Sherlock Holmes auf der Burgbühne und die faszinierende Fotogalerie „159.gallery“ besucht hatte, war ich gestern zum vierten Mal in Stromberg, was den nicht mal 5.000 Einwohner zählenden Ortsteil von Oelde zum am zweitmeisten besuchten Ort im Zauberhaften Münsterland macht. Mein Besuch wiederum war nicht zufällig – auch dieses Mal hatte ich einen richtig guten Grund!
Falls du schon mal in Stromberg warst, kennst du die Familie Teeke vielleicht schon!? Schließlich sorgen Karl-Heinz und Marion Teeke inzwischen schon in der achten Generation für täglich frische Backwaren im Herzen des Ortes.
Eine riesige Brötchen-Auswahl (neuerdings gibt´s sogar Hanfbrötchen), gesundes Brot aus alten Getreidesorten, Kekse, Pralinen, Eis – alles handgemacht versteht sich –, dafür ist die Familie schon lange bekannt! Doch es gibt auch Neues zu berichten:
Tradition
Wie du heute noch über dem Türbogen lesen kannst: Es war das Jahr 1889, als Urgroßvater Johann Heinrich Teeke eine Scheune hinter der Backstube errichtete; die Kaltblüter für sein Fuhrunternehmen mussten schließlich irgendwo untergebracht werden. Und so blieb das charmante Wirtschaftsgebäude aus Backstein für 129 Jahre auch einfach „Heinrichs“ Scheune.
Den Namen hat sie behalten, doch seit letztem Jahr ist „Heinrichs“ Scheune zu einem ganz zauberhaften Café geworden, in dem du die Leckereien aus der Backstube direkt frisch vor Ort genießen kannst.
Nachdem Uropa schon sein „Heinrichs“ bekommen hatte, sollte Karl-Heinz Teeke, genannt „Buby“ auch nicht leer ausgehen: „Buby´s Eismanufaktur“, in der sämtliche Sorten ohne Zusätze und nur mit natürlichen Zutaten hergestellt werden, konnte sich im ehemaligen Café-Bereich in der Bäckerei so richtig ausbreiten.
Aber es sind nicht nur die Namen, die Familienbande stärken wollen: Das klassische Abendbrot in netter Gesellschaft verliert immer mehr an Bedeutung – bei Familie Teeke wird es jeden Freitag zur Tradition.
Heimat
Eine Familie, die so eng mit ihrem Ort verwurzelt ist, würde ihn doch niemals verlassen!? Hat die Familie Teeke aber… Keine Sorge – bloß wenige Kilometer! Direkt vor den Toren Strombergs liegt das Kulturgut Haus Nottbeck, in dem das Museum für Westfälische Literatur untergebracht ist (au weia, ich ahne schon, da wird es wohl ein fünftes Mal Stromberg geben 😉 ).
Auf diesem alten Rittergut kannst du die Köstlichkeiten der Familie Teeke im „Kulturcafé“ während der Winterzeit sonntags, im Sommer auch samstags in einem ganz besonderen Ambiente genießen (wobei das „Heinrichs“ ja auch schon echt spitze war!): Im Museumscafé finden immer wieder Lesungen, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt.
Ich muss einfach sagen, in Stromberg habe ich mal wieder das gefunden, was für mich den ländlichen Teil des Münsterlands so lebenswert macht: Hochwertige Leckereien – Wohlfühl-Atmosphäre – traditionelles Familienhandwerk. Familie Teeke hat Stromberg daher verdient zum zweiten Platz geführt – findest du nicht auch?
Wenn du meinst, dass meine Auswahl bisher zu einseitig war, dann hinterlass mir doch in den Kommentaren Tipps für ähnlich zauberhafte Orte, die ich bisher noch nicht besucht habe!
Die Fotos wurden mit freundlicher Unterstützung zur Verfügung gestellt von:
Café & Bäckerei Teeke, Daudenstraße 7, 59302 Oelde-Stromberg
https://www.kulturgut-nottbeck.de/ueber-uns/kulturcafe/
https://www.facebook.com/pages/category/Bakery/B%C3%A4ckerei-Teeke-204868082880665/