IM „TRÜFFELWERK“ WÄCHST IMMER WAS!

ODER: EDELPILZE IN ZARTROSA UND LIMONENGELB…

 

Die Pilzsaison ist längst vorbei, also gibt´s bis September wieder nur Champignons aus der Tiefkühltruhe oder aus der Dose!? Oder du streichst Pilze so lange komplett von deinem Speiseplan; schließlich möchtest du dich saisonal und regional ernähren!? Sinnvoller Gedanke, aber durchaus schade, denn bei vergleichsweise kaum Kalorien liefern die kleinen Energiepakete jede Menge Vitamine und Mineralstoffe, die dir dann verloren gehen… Mmmmh, da muss es doch eine Lösung geben! Und tatsächlich – ich habe sie gefunden; im „Trüffelwerk“ haben frische Pilze das ganze Jahr über Saison, und das ganz in deiner Nähe:

 

Trüffel & Co.

 

Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere; biologisch betrachtet haben sie ihr eigenes Reich… Somit rückten sie auch gleich ins Blickfeld von Sarah Küper, die mit ihrer Familie in eine ehemalige Gärtnerei eingezogen war und die landwirtschaftliche Fläche wieder nutzen wollte. Viehzucht kam nicht in Betracht, ebenso wenig wie der klassische Ackerbau; es musste halt zu Mensch, Umgebung und Natur passen. Zukunftsträchtig sollte es sein, sich nachhaltig in den Lebenskreislauf einpassen und einen wichtigen Beitrag für die Ernährung der Menschen leisten.

 

 

So begann Sarah vor über fünf Jahren ihre ersten Experimente in der Zucht von Edelpilzen. Eine klassische Ausbildung dazu gibt es nicht, und so hat die studierte Pädagogin viel gelesen, Praktika gemacht, ausprobiert; manchmal auch mit Misserfolgen, denn die Pilzzucht erfordert eine Menge Fachwissen und optimale örtliche Gegebenheiten. Am Anfang stellte Sarah Küper das Substrat noch selbst zusammen; gerade das Ansetzen des Pilzes in den (weitestgehend wiederverwendbaren) Kulturbehältern muss unter penibel eingehaltenen Hygienemaßnahmen passieren, denn logischerweise fühlen sich nicht nur Edelpilze in dem Substrat wohl. Auch bei der Umgebungstemperatur und der Belüftung werden wenige Fehler verziehen, und so mussten entsprechende Räume eingerichtet werden, in denen die Pilze ungestört und wohl reguliert wachsen können.

 

 

Endlich war sich Sarah sicher, dass sie ihren Ansprüchen an die höchste Qualität ihrer Pilze gerecht werden konnte, und eröffnete Anfang September 2018 den kleinen Hofladen für die eigenen Produkte. Hier findest du durchgängig zu jeder Jahreszeit frische Pilze und allerhand mehr aus dem „Trüffelwerk“!

 

 

Gerade steht der Austernseitling kurz vor der Ernte, der von Vegetariern aufgrund seines hohen Eiweißanteils als Fleischersatz sehr geschätzt wird. Super lecker, gesund und schön anzusehen – ach ja, die weißen Härchen sind übrigens normal!

 

 

Doch auch der Rosenseitling bildet schon wieder die ersten Köpfchen aus; fast unglaublich, aber wirklich alles Natur… Genau wie der Limonenseitling kommt er aus wärmeren Gegenden und mag es entsprechend gut geheizt; entlohnt den ganzen Aufwand aber dann durch seine wirklich faszinierende Farbe.

 

 

Acht bis zehn Wochen dauert es übrigens von der Spore bis zur Ernte. Das Mycel – also der eigentliche Pilz – braucht zwei Wochen, bis er den Substratblock durchwachsen hat, dann sind allmählich die ersten Früchte zu sehen. In der ersten Erntewelle wachsen sehr viele kleine Früchte, ich nenn´ sie mal wieder Pilze, anschließend werden es weniger, dafür größere. Im „Trüffelwerk“ wird im Sinne der Nachhaltigkeit trotzdem jedes Mycel für drei bis vier Erntewellen genutzt; das verbrauchte Substrat wird im Garten zu kleinen Pilzbeeten angelegt. Und wenn mal mehr Pilze wachsen, als verkauft werden, so trocknet Sarah Küper sie und stellt unterschiedliche Produkte daraus her: Das feine Pilzmehl  kann zum Würzen verwendet werden; im Ganzen getrocknet und mit Wasser aufgegossen schmecken die Seitlinge fast wie frisch.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Seitlinge, Seitlinge – warum eigentlich „Trüffelwerk“? Na, ganz einfach, der wächst gleich nebenan: Familie Küper hat ein Feld von 220 ein- bis zweijährigen Laubbäumen angelegt, deren Wurzeln vor dem Einpflanzen mit Burgundertrüffelsporen geimpft worden waren. Nun ist es wichtig, dass die Bäume ganz in Ruhe wachsen können, damit auch der langsam wachsende Pilz, der sich rund um die Wurzeln bildet, mithalten kann. Die Fläche um den Baum muss frei von Gras gehalten, an heißen Tagen muss natürlich auch aus dem Tiefenbrunnen gewässert werden; aber ansonsten zeigt sich der Burgundertrüffel als deutlich anspruchsloser als die Seitlinge… Nun dauert es noch fünf bis zehn Jahre, und dann können die ersten Trüffel das „Trüffelwerk“ verlassen. Eine recht kurze Zeit, wenn du bedenkst, wie lange genau diese Bäume einen wichtigen Beitrag zur Umwelt beitragen werden!

 

 

Wachteln & friends

 

Wie würdest du mit einem Mitarbeiter verfahren, der etwa die Hälfte des Jahres keine Leistung bringt? Richtig, du würdest ihn entlassen. Familie Küper sieht das etwas anders; ihre ca. 65 Wachteln werden den ganzen Winter durchgefüttert, obwohl sie kein einziges Ei legen. Sogar eine wärmende Infrarotlampe haben sie in ihrem großzügigen Pirk; hier dürfen sie ein glückliches Leben führen, bis es auf natürliche Weise endet, denn es werden grundsätzlich nur die Eier verkauft, nicht das Fleisch.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Gleich nebenan wohnen die Buntlegerhennen und einige vom Aussterben bedrohte Hühnerrassen zusammen mit drei Enten. Wenn alle fleißig waren, hast du im Hofladen also die Auswahl zwischen Wachtel-, Hühner- und Enteneiern…

 

 

Zugegeben, Recklinghausen ist nicht mehr Münsterland, aber das „Trüffelwerk“ liegt nur ca. 10 Kilometer von der natürlichen Grenze, der Lippe, entfernt. Trotzdem ist es aus einigen Teilen des Münsterlandes ein ganz schön weiter Weg bis zum Hofladen… Daher solltest du mal schauen, wo es in deiner Nähe die Edelpilze und andere Produkte vom „Trüffelwerk“ gibt; besonders über die „Marktschwärmer“ kannst du sie verteilt über die ganze Region bestimmt auch ganz in deiner Nähe bekommen.

 

 

Trüffelwerk Recklinghausen – Edelpilzzucht Küper, Nordcharweg 51, 45657 Recklinghausen

https://www.trueffelwerk-recklinghausen.de/

https://www.facebook.com/trueffelwerk/

https://www.instagram.com/trueffelwerk/

Das Foto von den Rosen- und Limonenseitlingen im Korb wurde mit freundlicher Unterstützung vom „Trüffelwerk“ zur Verfügung gestellt.

Du magst vielleicht auch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert