„LEIHOTHEK MÜNSTER“ – WENIG BESITZEN, ALLES HABEN!

ODER: LEIHEN STATT KAUFEN!

Bevor wir starten, geh bitte einmal kurz zum Küchenschrank und zähle durch, wie viele Geräte du findest, die du selten bis nie brauchst! Ich warte auch… So, dann kann´s weitergehen – doch halt: Was ist mit der restlichen Wohnung, dem Dachboden, dem Keller und der Garage!? Da kommt doch bestimmt noch eine ganze Menge oben drauf? Vielleicht legst du mal alles auf einen Haufen, um es noch anschaulicher zu machen: Ziemlich viel Geld, das du da unnötig investiert hast, oder? Ziemlich viel Platz, der dir verloren geht!? Und letztlich auch ziemlich viel Müll, der irgendwann einmal entsorgt werden muss… Ziemlich ärgerlich, oder? Es geht aber auch anders, und wie, das zeige ich dir jetzt:

Eine geniale Idee

Nicht, dass wir uns da falsch verstehen, der gigantische Schokobrunnen auf der Geburtstagsparty war super, ohne die Popcornmaschine hätte beim letzten Netflix-Abend echt was gefehlt und, ganz ehrlich, was wäre Silvester ohne eine gemütliche Runde um den Raclette-Grill!?

Dabei sind es doch genau diese Dinge, die dir das restliche Jahr über Platz und vielleicht auch Nerven rauben, wenn du um sie herum räumen musst! Es gibt Studien, dass eine Bohrmaschine in ihrem gesamten „Leben“ nur neun Minuten genutzt wird… Ich denke, das Problem ist klar!? Und genau das hat auch Daniel Schaschek erkannt, als er sich mal im eigenen Keller umgesehen hat: Zelt, Koffer, Brotbackautomat – den Lenkdrachen hat er von Wohnung zu Wohnung mitgenommen, sogar beim Auslandssemester war er dabei, aber genutzt hat ihn Daniel seitdem kaum.

Wie würdest du dieses Platz-Geld-Nachhaltigkeits-Problem lösen? Im Prinzip ist es doch ganz einfach: Du teilst die Dinge, die du nur selten hervorholst, mit Anderen! So werden sie in der Zeit, in der du sie nicht brauchst, genutzt statt in deinem Schrank zu verstauben; so zahlst du nur eine Leihgebühr statt den Neupreis, und selbstverständlich fällt so auch weniger Müll an! Und wenn du noch weiter denkst: Wenn du weniger Geld für die eine Sache ausgibst, kannst du dir auch noch eine andere leisten; aus „entweder … oder …“ wird „und“. Genial, oder? Alles, was es dazu braucht, ist einen Ort, wo all diese Dinge untergebracht sind, und Jemanden, der sie verwaltet.

Daniel Schaschek war ohnehin von dieser Idee überzeugt, schnell konnte er auch seine Ehefrau Cynthia und ein paar ehrenamtliche Helfer, darunter eine Grafikdesignerin, dafür gewinnen. Da nun mal die Platz- und Geldnot bei Studenten am größten ist, war klar, dass die „Leihothek“ – eine „Bibliothek der Dinge“ – inmitten von studentischem Umfeld liegen sollte. Und so freute sich das Team der „Leihothek“ sehr, einen Raum inmitten der Wohnanlage Wilhelmskamp im Norden Münsters zur Verfügung gestellt zu bekommen, und öffnete Ende letzten Jahres ihre Pforten.

Seitdem findest du hier von der Nähmaschine über den Staubsauger und das Waffeleisen hin zu Spielen fast alles, was man nur hin und wieder, dann aber sehr gut gebrauchen kann. Fast? Ja, ein bisschen fehlt noch, aber das kannst du auf die große Wunschliste in der „Leihothek“ eintragen. Vielleicht findet sich dann noch ein passender Sponsor, und das Produkt deiner Wahl schon bald Einzug in die Regale der „Leihothek“…

So geht´s

Du bist auch überzeugt? Sehr schön; dann hast du das Schwierigste schon hinter dir, ab jetzt wird´s leicht: Erst einmal musst du dir natürlich überlegen, was du überhaupt ausleihen möchtest! Noch keine konkrete Idee, aber einen konkreten Anlass? Dann lass dich doch durch die Kategorien inspirieren…

Wenn du dich auf der Homepage der „Leihothek“ einmalig registriert hast, kannst du dein Wunschobjekt reservieren und gegen ein Pfand abholen. Dann kannst du es nutzen, und wenn du es zurückbringst, bekommst du dein Pfand zurück, und der Gegenstand wandert nach einer gründlichen Reinigung zurück ins Ausleih-Regal.

Du kannst die Gegenstände jeweils montags und donnerstags abholen und zurückbringen; bei technischen Geräten gibt´s bei Bedarf eine Einweisung dazu, Spiele darfst du auch gern vor Ort antesten.

Achso, die „Leihothek“ versteht sich nicht als gewinnoptimiertes Startup, sondern als kleiner Beitrag, die Welt zu verbessern. Trotzdem wäre es natürlich schön, wenn sie sich trotz äußerst moderater Leihgebühren irgendwann selbst tragen und dennoch immer neue Wünsche erfüllen könnte. Daher ist Unterstützung gefragt: Wenn du selbst vor Ort helfen oder das Projekt anderweitig unterstützen möchtest, ist das sicherlich eine sehr, sehr sinnvolle Sache! Ansonsten darfst du dich aber auch so über den gewonnen Platz im Küchenschrank freuen…