ZU BESUCH IN „BIRGIT´S HOFKÄSEREI“

ODER: NEUES VOM „AUENHOF“

 

Beim Einkauf achtest du bestimmt auch gerade mehr auf die Preise als du es noch vor einem Jahr getan hast!? Steigende Kosten überall, eine insgesamt unsichere Situation – da gilt es, unnötige Ausgaben zu vermeiden… Doch wenn du nicht am falschen Ende sparen möchtest, solltest du besonders bei deiner Ernährung auch die Qualität im Blick behalten; schließlich ist es nicht nur ein verdammt gutes Gefühl, zu wissen, woher die Lebensmittel auf deinem Teller kommen, sie haben auch eine große Auswirkung auf deine Gesundheit! Grund genug also, auch mal bei den regionalen Produzenten vorbeizuschauen, zum Beispiel in „Birgit´s Hofkäserei“ auf dem Auenhof in Telgte:

 

Aus Verantwortung für Mensch und Tier

 

Niemals hätte Birgit Schulte Bisping sich träumen lassen, einmal einen Traditionshof im Münsterland zu führen, aber das Leben schreibt nun einmal seine eigenen Geschichten… Aufgewachsen ist sie in Hamburg, als echtes Stadtkind hatte sie mit der Landwirtschaft nichts zu tun, machte eine Ausbildung als Fotografin und studierte auf Lehramt, doch als ihr Vater, ein Professor für Wirtschaftswissenschaften, einen Lehrstuhl an der Universität in Münster bekam, lernte sie auch diese Region kennen. Und lieben. Denn als sie den Milchbauern Tönne Schulte Bisping traf, war es direkt um sie geschehen; sie verließ ihr Elternhaus und zog auf den „Auenhof“, der seit Zeiten des Westfälischen Friedens in Familienbesitz ist…

 

 

Schnell fiel ihr auf, was schon Ende der 80er-Jahre ein Problem war und sich bis heute nicht geändert hat: Von dem, was der Handel für Milch, für Fleisch, für sämtliche Erzeugnisse bietet, bleibt bei dem Landwirt kaum etwas hängen; der aber steht 365 Tage im Jahr, sonntags und an Weihnachten, im Stall, füttert die Tiere, melkt die Kühe, hat steigende Ausgaben. Tönne, der den Hof im Alter von zwölf Jahren übernommen hatte und sich damals natürlich keine großen Gedanken um Alternativen der Vermarktung machen konnte, war direkt überzeugt, und Birgit konnte sich gleich doppelt freuen; schließlich lag ihr das Wohl der Tiere schon immer am Herzen, und so konnte sie die Verantwortung für ihre Rinder von Anfang bis Ende tragen.

 

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Bis heute hat sich das nicht geändert. Auf dem „Auenhof“ dürfen die Kälber zunächst einmal bei ihrer Mutter bleiben; morgens wird der großzügige, moderne Offenstall geöffnet, die Milchkühe können, so weit es das Wetter zulässt, den ganzen Tag selbstständig zwischen Weide und Stall wechseln, haben viel Platz und bekommen ausschließlich garantiert gentechnikfreies Futter. Birgit verzichtet ganz bewusst auf eine Zertifizierung, doch ihr liebevoller Umgang mit den Tieren – sie kennt jede der achtzig Milchkühe mit Namen – zeigt: Vertrauen braucht kein Siegel!

 

 

Auch ihre drei Schweine, sechzig Hühner und vierzig Masthähnchen dürfen auf dem „Auenhof“ ein glückliches Leben führen! Wusstest du, dass Hähnchen in der Massentierhaltung sich häufig kaum noch auf den Beinen halten können und aufgrund des Gewichts der Brust nach vorne umkippen, weil sie zu schnell gemästet werden? Bei Birgit haben ihre Ross-Ranger-Hähnchen viel Platz und frische Luft, sind total aktiv und toben durch den Auslauf… Und wusstest du, dass Hühner zu echten Killern werden können, wenn sie sich untereinander nicht verstehen? Birgit setzt nicht nur auf alte Rassen, sondern auch auf eine Hühnerschar, die sich vom Küken-Alter an kennt. Wenn nach einigen Jahren die Legeleistung nachlässt, sucht sie nach einem geeigneten Platz, wo die ganze Schar ihr Renter-Dasein fristen kann – so landete die letzte muntere Truppe auf einer wunderschönen Streuobstwiese im Münsterland.

 

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Ja, ich merke auch, wir schweifen gerade ein wenig ab, aber das musste ich dir einfach erzählen – jetzt noch einmal zurück zu den Anfängen von „Birgit´s Hofkäserei“: In den ersten drei Jahren vermarkteten Birgit und Tönne ausschließlich Fleisch, doch als die ersten Kinder kamen, stellte Birgit fest, dass sie viele verarbeitete Lebensmittel nicht vertrugen. Also fing sie an, zunächst im Spaghetti-Topf nach alten Rezepten Joghurt, Quark und Käse herzustellen, eignete sich viel Fachwissen an und machte 1992 die Prüfung zur Milch-Technologin. Aus dem alten Schafstall, der eigentlich zum Fotoatelier umgebaut werden sollte, wurde die Hofkäserei mit angrenzendem Hofladen…

 

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Birgit und Tönne Schulte Bisping bekamen fünf Kinder, und mehr und mehr eigene Produkte kamen hinzu. Birgit fing an, auch Seife herzustellen, um die Neurodermitis des Nachwuchses zu lindern; zunächst nur für den eigenen Bedarf, später – jeweils nach einer externen Sicherheitsbewertung für jede Sorte – auch für ihre Kunden.

 

 

Und dann folgte vor zwölf Jahren ein schwerer Schicksalsschlag: Tönne wurde schwer krank und starb. Birgit stand plötzlich mit dem Hof und ihren Kindern alleine da. Doch es nützte nichts, das Leben musste ja irgendwie weitergehen, und Birgit schaffte es, mit Unterstützung ihres guten Freundes Maik, der sich auch heute noch zusammen mit ihrem Pächter Markus um die Rinder kümmert, den landwirtschaftlichen Betrieb nach den ursprünglichen Grundsätzen fortzuführen. Birgit belieferte mit ihren Molkereiprodukten die Theken von „Manufactum“-Filialen deutschlandweit, hatte auch zwei eigene Läden in der Münsteraner Innenstadt und elf Angestellte, entschied sich aber – vor allem pandemiebedingt – im letzten Jahr dazu, sich zu verkleinern und auf das Wesentliche zu konzentrieren: Auf die Produktion und Direktvermarktung im Hofladen und Online-Shop, auf die Tiere und die Familie, und natürlich auch auf sich selbst…

 

 

Direkt vom Hof

 

Herzstück des „Auenhofs“ ist nach wie vor die Käserei. Durch das Fenster kannst du zusehen, wie Birgit aus der guten Milch und mit ganz viel Geduld hier ihre unterschiedlichen Käsesorten machen: Der Schichtkäse braucht drei Tage, der Frischkäse sechs Tage, der Schnittkäse mindestens sechs Wochen, bis er in der Schatzkammer, wie Birgit den auf 12 Grad temperierten Lagerraum liebevoll nennt, ausgereift ist. Seit dreißig Jahren sammelt Birgit alte Rezepte, wandelt sie manchmal auch ein bisschen ab und probiert immer mal wieder Neues aus, sodass du bei einem Besuch an ihrer Käsetheke auch mal eine Überraschung erleben kannst!

 

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Mit eben so viel Sorgfalt stellt sie auch die anderen Molkereiprodukte her: Abgetropfter Bauernjoghurt und Speisequark, Fruchtjoghurt und Zaziki – eine Leidenschaft, die du wirklich schmecken kannst! Und Birgit wäre nicht Birgit, wenn sie nicht auch bei der Verpackung die Umwelt fest im Blick gehabt hätte: Die Milch verkauft sie in wiederverwendbaren Pfandflaschen, die anderen Molkereiprodukte im „Duo Smart Becher“, der mit nur vier Gramm Kunststoff pro Becher auskommt und einen um 75 Prozent besseren ökologischen Fußabdruck hat als Glas…

 

 

Bei allem, was sie tut, ist Birgit wichtig, immer das ganze Potential zu nutzen. Sind ihre Kunden in den Sommerferien, nutzt sie die überschüssigen Eier, um Nudeln oder Eierlikör herzustellen; solche Produkte findest du dann im Hofladen, so lange der Vorrat reicht!

 

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Aufgrund der Vielzahl von mehreren hundert Produkten ist völlig klar, dass Birgit nicht alles selbst machen kann; fast schon entschuldigend erklärt sie, dass sie die Zubereitung von zum Beispiel Rinderrouladen, Hackfleischsoße und Mettendchen an Betriebe in der Nähe abgegeben hat.

 

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Doch alles, was du im Hofladen und Online-Shop findest, hat seinen Ursprung auf dem „Auenhof“, und spätestens, wenn du mal mit Birgit ins Gespräch gekommen bist oder ihre Produkte probiert hast, weißt du, dass du hier guten Gewissens zugreifen und dir auch mal etwas gönnen darfst!

 

 

Auenhof, Birgit´s Hofkäserei, Schultenhook 6, 48291 Telgte

https://www.auenhof-ms.de/

https://www.facebook.com/Familie.Schulte.Bisping/

https://www.instagram.com/auenhof1989/

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