DIE „FISCHBRATHALLE“ IM WECHSEL DER GEZEITEN

ODER: GUTER FISCH SCHMECKT IMMER!

Du weißt nicht, wann du mit deiner Clique wieder um die Häuser ziehen, deine Familienfeier nachholen oder deine längst geplante Urlaubsreise antreten kannst. Sogar noch schlimmer: vielleicht weißt du nicht, wann du dein Café wieder öffnen, dein Kind zur Schule schicken oder Geld verdienen kannst. Und bestimmt ist die Ungewissheit sogar das Schlimmste daran!? Du hast jedes Recht, traurig zu sein und möglicherweise sogar zu verzweifeln – doch das bringt dich nicht weiter… Du musst nach vorne schauen, und um das voll Optimismus tun zu können, hilft vielleicht ein Blick in die Vergangenheit:

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Magst du Fisch? Es ist durchaus vorstellbar, dass du jetzt entschieden den Kopf schüttelst; denn Fisch ist tatsächlich nicht Jedermanns Sache… Ich würde aber behaupten, dass das vielleicht daran liegen könnte, dass du aufgrund deiner ablehnenden Haltung noch nie so richtig guten Fisch probiert hast (nein, die goldenen Stäbchen sind kein richtig guter Fisch!)!?

Dabei hast du es, gerade wenn du aus Münster und Umgebung kommst, ziemlich leicht, an welchen zu kommen: Schon seit 1926 gibt´s die „Fischbrathalle“ am Rosenplatz. Klar, ein Stückchen ist es schon noch von Münster bis zur Nord- und Ostsee, aber die „Deutsche See“ liefert täglich frischen (See-)Lachs, Kabeljau und Co., manchmal sogar Nordseezunge und Hummer, immer aber aus nachhaltigem Wildfang oder zertifizierten Aquakulturen.

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Inzwischen schon in der vierten Generation wird die „Fischbrathalle“ von Familie Meyer geführt. Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass manche Rezepte wie der berühmte Kartoffelsalat oder die Senfsauce noch aus Uromas Zeiten stammen, wo das kleine Mittagsmenü zwanzig und das große fünfzig Pfennig kostete…

Es ist Till Meyer aber auch ganz wichtig, immer wieder neue Kreationen auf die Tageskarte zu bringen; je nachdem, was der Fang des Tages so ergeben hat, sodass du zwischen Bewährtem und Überraschendem wählen kannst (falls du diesen Artikel in ferner Zukunft liest und dich über die Maske wunderst: Im Mai 2020 war geboten, aufgrund der Corona-Krise einen Atemschutz zu tragen)!

Eigentlich würde ich dir ja jetzt dringend empfehlen, dein Lieblingsgericht direkt vor Ort zu verzehren, aber das ist natürlich aus genannten Gründen gerade nicht möglich, die Tische in der „Fischbrathalle“ müssen bis auf Weiteres (ja, da ist sie wieder, die Ungewissheit…) leer bleiben.

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Doch ein Familienbetrieb in vierter Generation lässt sich auch davon nicht beirren und hat eine Take-away-Karte zusammengestellt, sodass du dir zu den „Corona-Öffnungszeiten“ von Mittwoch bis Freitag jeweils von 11 bis 14 Uhr dein frisch gekochtes Mittagessen abholen kannst.

Vielleicht möchtest du ja auch selbst kochen; jetzt, wo du etwas mehr Zeit dazu hast!? In der „Fischbrathalle“ bekommst du immer alles, was in der Tageslieferung enthalten war, auch als Rohfisch. Wenn du noch recht unerfahren in der Fischzubereitung bist, empfiehlt Till Meyer fetthaltige Arten wie Lachs; wenn du den im Backofen zubereitest, kannst du nicht viel falsch machen!

Hat dein „Magst-du-Fisch-Kopfschütteln“ schon etwas nachgelassen? Nein? Dann überzeugt dich bestimmt diese Idee: Seit kurzem kannst du in der „Fischbrathalle“ auch Flammlachsbretter bekommen, zu dem Fisch der Star deines Barbecues wird. Da ist sogar „Felixkochbook“ begeistert 😉

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Der Tag wird kommen, an dem du auch wieder in der „Fischbrathalle“ Platz nehmen darfst, und das solltest du dann auch dringend tun!

Nachdem in den 70ern mal ganz kurz Plastik-Tischdecken angesagt waren, hat die „Fischbrathalle“ mithilfe von alten Fotos und liebevoller Rekonstruktion zu ihrem einstigen Charme zurückgefunden…

Und doch ist sie aufgeschlossen den neuen Zeiten gegenüber, hat ein peppiges Logo und einen Online-Shop mit Mützen, T-Shirts und Co.

In ihrer fast hundertjährigen Geschichte muss die „Fischbrathalle“ unglaublich viel gesehen und erlebt haben; schade, dass sie nicht davon erzählen kann. Aber Till Meyers Großeltern haben ihm erzählt, zum Beispiel von der Zerstörung in Münster nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese schweren Zeiten, die Krisen haben die „Fischbrathalle“ nur stärker gemacht – ich bin mir ziemlich sicher, dass auch unsere Urenkel noch guten Fisch am Rosenplatz werden kaufen können!

Vielleicht geht es nur mir so, aber durch den Blick auf die Vergangenheit relativieren sich häufig die Probleme in der Gegenwart und erleichtern die Zukunft – ja, klingt pathetisch, aber vielleicht weißt du ja, was ich meine!?