„KARMA-KÜCHE“ – FUTTER FÜR DIE SEELE

ODER: AYURVEDA-TIPPS FÜR EINSTEIGER!

 

Sollst du Frutarier, Flexitarier oder Rohköstler werden, Steinzeit- oder Superfood essen, dich lacto-vegetarisch oder vielleicht doch lieber komplett vegan ernähren? In diesem Dschungel von Ernährungsstilen ist es jedenfalls ziemlich schwer, den Überblick zu behalten… Denn eins steht fest: Jedes dieser Konzepte beansprucht für sich, das einzig Richtige zu sein! Aber kann das überhaupt sein – eine Ernährungsform für alle Menschen? Geht es nicht viel mehr um dich? Um das, was dir gut tut? Um deinen individuellen Zustand, deine persönliche Situation? Wenn du da zustimmst, solltest du auf jeden Fall mal einen Blick in die „Karma-Küche“ von Isabel Wegmann aus Lüdinghausen werfen! Sie kocht nämlich nach ayurvedischen Prinzipien, und da gibt´s keine dogmatischen Regeln, sondern die Einladung, dich auf dich selbst zurückzubesinnen:

 

1. Erkenne dich selbst!

 

Ayurveda – geht´s dabei nicht um Massage und Wellness!? Auch, aber die in Indien seit Jahrtausenden praktizierte „Wissenschaft vom Leben“, wie das Wort aus dem Sanskrit übersetzt lautet, hat viel mehr zu bieten: Ernährung und Pflanzenheilkunde, Yoga, Massagen und Reinigungstechniken spielen eine bedeutende Rolle. Schon vor über zwanzig Jahren war Isabel in einem Kochkurs darauf aufmerksam geworden, und der ganzheitliche Ansatz hatte sie sofort begeistert, doch erst im Zuge einer schweren Erkrankung hat sie ihr gesamtes Leben umgekrempelt und nach und nach die ayurvedischen Alltags-Routinen und Ernährungsweisen in ihr Leben integriert. Natürlich war dabei hilfreich, dass sie schon vorher mit der ayurvedischen Philosophie vertraut war… Das hat ihr dabei geholfen, ihre Lebensqualität zu erhalten  – doch versteh das bitte nicht falsch: Die klassische Schulmedizin und Ayurveda sind keine Feinde, sondern ergänzen sich gegenseitig! Isabel besucht regelmäßig eine entsprechende Therapeutin, ließ sich zur Ayurveda-Köchin ausbilden, gibt ihr Wissen auch schon mal in Seminaren und Koch-Kursen weiter oder kocht für Yoga-Studios…

 

 

Klar, das Thema ist sehr komplex, aber du kannst mit einfachen Dingen anfangen und die Lebensweise nach und nach aufbauen. Als erstes solltest du deinen ayurvedischen Typ kennen, denn die Empfehlungen sind nicht universell, sondern jeweils auf den individuellen Dosha-Typ abgestimmt: Bist du „Vata“, solltest du hauptsächlich zu gekochten Speisen und warmen Getränken greifen, als „Pitta“ sind gut gegarte Speisen mit kühlenden Eigenschaften für dich ideal, und als „Kapha“ hast du eine langsame Verdauung und solltest daher nur wenig Fleisch, dafür aber viel Gemüse zu dir nehmen. Wer genau du bist, kannst du in einem Test recht einfach ermitteln; was aber noch alles dahintersteckt, ist wirklich eine Wissenschaft für sich…

 

 

2. Sei achtsam!

 

Und ganz so einfach ist es dann leider auch nicht, denn die wenigsten Menschen sind ausschließlich einem Typen zuzuordnen; wahrscheinlich bist auch du eher ein Mischtyp… Daher solltest du ganz besonders achtsam mit dir selbst schauen, schauen, was dir gut tut, und ganz langsam den richtigen Weg für dich finden. Denn auch deine Tagesverfassung, der Wechsel der Jahreszeiten, deine Situation im Lebenszyklus sollten bei der Ernährung berücksichtigt werden. Und ganz schnell wirst du merken: Je mehr du deinem Körper Gutes tust, desto mehr reagiert er darauf!

 

 

Keine Sorge, wenn du nicht so gut kochen kannst; viele Rezepte sind leicht nachgemacht, und du brauchst auch keine exotischen Zutaten, sondern kannst mit regionalen und saisonalen Bestandteilen ganz wunderbar ayurvedische Speisen zubereiten. Wichtig ist nur, dass du die reinen Lebensmittel und nichts Weiterverarbeitetes verwendest; zudem solltest du alles immer frisch zubereiten und nicht etwa aufwärmen, damit es seine ursprüngliche Energie behält – Tiefkühlkost ist daher auch nur bedingt geeignet. Gib deinem Körper anschließend Zeit zum Verdauen, zwischen den Mahlzeiten solltest du drei bis fünf Stunden nichts essen! So kann dein Stoffwechsel effizient arbeiten; durch unverdaute Nahrung entstehen nämlich Schlacken und Blockaden, die langfristig zu Krankheiten führen.

 

 

Genauso wichtig wie die Frage, was du isst, ist, wie du es isst! Kalorienzählen kannst du dir sparen, du solltest ein zufriedenes Sättigungsgefühl erreichen. Als Faustregel gilt: Iss so viel, wie in deine zur Schale geformten Hände passt! Achte auf eine positive Umgebung und konzentriere dich ganz auf die Mahlzeit – keine Zeitung, kein Fernseher, kein Smartphone sollte dich ablenken.

 

 

Isabel hat oftmals vor dem Essen noch ein anderes Ritual: Damit sie dir zeigen kann, wie vielfältig die ayurvedische Küche ist, macht sie ganz zauberhafte Fotos für ihren Instagram-Account. Das Setting ist dann jeweils schon vorbereitet, wenn die Speise fertig ist, wird sie ins rechte Licht gerückt, und sobald das Foto steht, wird sie mit ganz viel Liebe verzehrt. Beim Kochen hält sich Isabel übrigens nie an das exakte Rezept: Sie schaut sich ein Gericht in einem ihrer zahlreichen Kochbücher an, stellt sich vor, wie es schmeckt, und legt dann einfach los. Selten gibt es die gleiche Speise zwei Mal, denn es gibt einfach zu viel Neues zu entdecken…

 

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3. Greife tief in Gewürzregal!

 

Auch Gewürze und Kräuter spielen in der ayurvedischen Küche eine entscheidende Rolle, denn sie sorgen nicht nur für den guten Geschmack: Jedes Gewürz hat auch ein ganz eigene Wirkung auf deinen Körper! Mit Vorliebe sammelt Isabel auch Wildkräuter in der freie Natur; für ihre blaue Butter hat sie zum Beispiel Ehrenpreis, Kornblumen und Vergissmeinnicht verwendet… Sieht nicht nur ganz fantastisch aus, ist auch superschnell gemacht!

 

 

Wahrscheinlich bist du es gewöhnt, zunächst deine Mahlzeit zuzubereiten und sie anschließend zu würzen!? In der „Karma-Küche“ läuft das genau andersherum: Zunächst werden die Gewürze in Butterfett (Ghee) angeröstet, bis sie ihr Aroma ganz entfaltet haben und beginnen zu duften; anschließend kommen die anderen Lebensmittel hinzu. Frisch gemahlen oder als Pulver – bring etwas Würze in dein Leben!

 

 

4. Vergiss das Trinken nicht!

 

Du solltest nur essen, wenn du hungrig bist, Gleiches gilt auch für die Getränke: Trinke nur, wenn du durstig bist – und das bitte nicht unmittelbar vor oder nach den Mahlzeiten! Außerdem solltest du gekühlte Getränke meiden, stattdessen so häufig wie möglich auf den Stoffwechsel-Booster Nummer 1 zurückgreifen: Heißes Wasser! Ein großes Glas morgens direkt nach dem Aufstehen vollbringt wahre Wunder, und auch über den Tag verteilt sollest du immer wieder kleine Schlucke trinken. Am besten nicht im Wasserkocher, sondern in einem (Kupfer-)Topf für ein paar Minuten kochen und dann in eine Thermoskanne füllen, damit du es den ganzen Tag verfügbar hast!

 

 

So vielfältig die Speisen in der „Karma-Küche“, so vielseitig auch die Getränke: Für einen ayurvedischen Eistee kochst du Fenchelsamen und Zitronengras, fügst anschließend ein Sirup aus Zitronenverbenen und etwas frische Melisse hinzu, fertig! Und superlecker! Auch ein Mangolassi, für den du eine vollreife Mango, 400 Gramm Naturjoghurt, etwas Honig, Kardamom, Kurkuma und Minze brauchst, erfrischt dich in der heißen Jahreszeit ganz besonders…

 

 

5. Gönn dir was!

 

Ich hatte dir ja schon am Anfang versprochen: Hier geht es nicht um strikte Regeln – du darfst dir zwischendurch auch mal etwas gönnen… Hin und wieder überkommt auch Isabel, die ursprünglich aus dem Ruhrgebiet stammt, die Lust auf eine Currywurst – dann aber bitte mit ganz viel Genuss, und nicht als Gewohnheit! Und was zum Beispiel Süßigkeiten angeht, wirst du auch in der ayurvedischen Küche fündig: Isabel hat „Ganesha Laddu“ für mich gemacht; von der Konsistenz her wie Marzipan, nur geschmacklich viel besser und noch dazu gesund!

 

 

Wenn du es auch mal probieren möchtest: 250 Gramm Butter in einer Pfanne erhitzen, 220 Gramm Kichererbsenmehl hinzufügen und ca. zehn Minuten rühren, bis es nussartig riecht und leicht gebräunt ist. Dann 75 Gramm Mandelblättchen, etwas Kardamom, einen halben Teelöffel Zimt, ein Päckchen Vanillezucker und den Saft einer halben Zitrone hinzufügen, gut durchmischen und nochmals zwei Minuten anrösten. Die Masse fingerdick auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen, mit ein paar angerösteten Mandelblättchen und zum Beispiel getrockneten Rosenblüten bestreuen und nach dem Abkühlen in kleine Stücke schneiden. Nun brauchst du beim Naschen nicht mal mehr ein schlechtes Gewissen zu haben 😉

 

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Zum Stichwort „Gönnen“ passt sicherlich auch die ayurvedische Morgenroutine, aber die würde hier nun wirklich den Rahmen sprengen! Wenn du Interesse hast, gibt dir Isabel gern weitere Infos dazu, und vielleicht probierst du es einfach mal aus!? Ich für meinen Teil kann jedenfalls sagen, dass ich total dankbar bin, einen so spannenden Einblick in das Thema bekommen zu haben. Eigentlich hatte ich nur ein tolles Instagram-Profil entdeckt, nun habe ich schon die ersten paar Kleinigkeiten in meinen Alltag integriert und werde weiter dran bleiben – das Universum, oder wer auch immer, wollte es wohl so! Danke, liebe Isabel!

 

 

Karma-Küche, Isabel Wegmann, Stadtfeldstraße 23, 59348 Lüdinghausen

https://www.instagram.com/karma_kueche/

Die Fotos von den Speisen und Getränken wurden mit freundlicher Unterstützung von Isabel zur Verfügung gestellt.

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