ODER: KRISTINA VEERS, PETER MEIERS UND IHRE MANDALAS
Was ich an der Stadt nicht mag!? Ganz klar: den vielen Beton. Graue Mauern, hohe Wände, versiegelte Flächen so weit das Auge reicht – nein, das ist überhaupt nicht mein Ding! Auf der anderen Seite hat das vielfältige kulturelle und kulinarische Angebot, das „Urban Living“, natürlich durchaus seinen Charme. Und Münster hat ja da ohnehin eine Sonderstellung: Wenn die Wände so aussehen, wie am Prinzipalmarkt und im Kreuzviertel, kann ich damit durchaus leben. Leider gilt das nicht für ganz Münster, aber ich habe da Hoffnung! Zumindest, seit Kristina Veers und Peter Meiers in der Stadt sind:
Mit bunten Mandalas…
Hast du schon mal ein Mandala gemalt? Ist schon entspannend, sich ganz auf die Mitte und die kleinen Flächen zu konzentrieren, bis ein großes Ganzes entstanden ist, oder!? Aber bestimmt hast du das Mandala „nur“ angemalt und eine entsprechende Vorlage oder gar ein ganzes Malbuch genutzt!?
Kristina Veers ist das zu langweilig. Sie stammt eigentlich aus dem hohen Norden, studiert aber seit einiger Zeit in Münster Soziale Arbeit, und sucht regelmäßig Entspannung und Ausgleich in der Gestaltung eigener Mandalas. Filigran, floral, so sind alle ihre Kunstwerke – ansonsten aber völlig unterschiedlich!
Immer beginnt Kristina in der Mitte und zieht mit dem Zirkel Kreise, die jeweils die Begrenzung zum neuen Element ergeben. Dass sie dann auch noch die Winkel vermisst, damit auch alles wirklich exakt symmetrisch abgebildet wird, ist ihrem Perfektionismus geschuldet; denn eigentlich ist ihr Freund Peter der Mathematik-Student, und eigentlich kann Kristina auch frei Hand richtig gut zeichnen.
Vier bis acht Stunden dauert es, bis ein Mandala auf Papier fertig ist; kein Wunder, dass Kristina schon einige Anfragen erhalten hat, und ihre Kunstwerke bereits in diversen Wohnzimmern hängen.
Eigentlich viel zu schade, oder? Und so kamen Kristina und Peter auf eine ziemlich grandiose Idee:
…gegen graue Wände
Wenn ich auch nicht ansatzweise so künstlerisch begabt bin, wie die Beiden, so haben wir doch eins gemeinsam: Die Abneigung gegen graue Wände!
Obwohl, oder vielleicht gerade weil, die Werke der Beiden in so unterschiedliche Richtungen gehen, ergänzen sie sich perfekt: Peter zeichnet Personen und Figuren, Kristina bietet mit dem entsprechenden Mandala den perfekten Hintergrund dazu.
Im schleswig-holsteinschen Bargenstedt hat Kristina schon gemeinsam mit Peter und zwölf Kindern die Wand der Grundschule gestaltet; ein Projekt, bei dem Kristina und Peter die Heranwachsenden in einem fünftägigen Workshop anleiteten, ihren eigenen Berg zu entwerfen und zu gestalten.
Natürlich können sie solch große Projekte nicht allzu häufig umsetzen; wir erinnern uns, da war ja auch noch was mit Studium… Dennoch ist ihre Mission, auch in ihrer neuen Heimat etwas mehr Farbe an die grauen Wände zu bringen, insbesondere in Stadtteilen, die vielleicht noch nicht kreuzviertel-like daherkommen! Against grey walls…
Alles, was es dazu noch braucht, ist das Einverständnis der Stadt Münster, ein paar freie Flächen gestalten zu dürfen, und etwas Farbe. Den Rest machen Kristina und Peter auf öffentlichen Flächen ehrenamtlich – damit du und ich bald nicht mehr auf grauen Beton, sondern auf bunte Mandalas schauen können.
Ein weiterer Punkt, der Münster zu etwas ganz Besonderem macht – ganz lieben Dank für euer Engagement!
Die Fotos wurden mit freundlicher Unterstützung von „Againstgreywalls“ zur Verfügung gestellt: