AUF SPURENSUCHE IM „ATELIER TAT-ORT“

ODER: MIT LIEBE GEMACHT…

 

Ein echter Tat-Ort, überall Tatwerkzeuge, Spuren, ja sogar Fingerabdrücke. Und ich mittendrin… Normalerweise wache ich an dieser Stelle schweißgebadet auf, denn ich heiße weder Boerne noch Holmes, sondern bin eher ein ganz großer Angsthase. Aber dieses Mal war alles anders: Es war gar kein Traum, ich stand wirklich mitten im „Tat-Ort“. Doch Angst hatte ich keine, eher große Lust, das Rätsel um die Täter und deren Hinterlassenschaften zu lösen. Ich musste mit kriminalistischem Geschick und unter Einsatz modernster Mittel die Tathergänge rekonstruieren. Denn dass sich hier Einiges ereignet hatte, das, mein lieber Watson, ist elementar:

Tat-Ort Atelier

 

Die Täter

 

Ganz oben auf meiner Verdächtigen-Liste steht Sandra Weißenborn. Schließlich ist der Hof Beckamp in Ahlen, der Schauplatz des Geschehens, ihr Zuhause. Und richtig, im Kreuzverhör kann ich ihr entlocken, dass sie vor elf Jahren den Dachboden eines Wirtschaftsgebäudes des Hofes umbaute und das „Atelier Tat-Ort“ einrichtete.

 

Tat-Ort Sandra Weißenborn

 

Hier hat sich für sich selbst, aber besonders auch für ihre Komplizen perfekte Bedingungen für ihre Machenschaften geschaffen. Mehrmals wöchentlich treffen sie sich hier, und jeder darf dann alles machen. Sie nennen das „Workshop“, naja, ich weiß ja nicht… Jedenfalls muss man sich nur auf Sandras Homepage anmelden, eine Anmeldegebühr für Farben, Pinsel etc. entrichten und eine Leinwand mitbringen, und schon erhält man Zugang zum Bandentreffen in kreativ-gemütlicher Atmosphäre und kann selbst zur Tat schreiten… Wenn das mal mit rechten Dingen zugeht!?

 

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Während dieser Zeiten ist Sandra natürlich voll und ganz für ihre Mittäter da, wenn sie allein im „Tat-Ort“ ist, gibt sie sich hingebungsvoll ihren eigenen Werken hin. Bei der Spurensuche stolpere ich fast über zwei riesige Feuerwehr-Zwerge. Sandras Angabe nach sollen die zur Verschönerung eines Kindergartens in der Nachbarschaft dienen – immerhin ein überprüfbares Alibi!

 

Tat-Ort Feuerwehr Zwerge

 

Ich schaue mich weiter um und entdecke plötzlich, wo Sandra ihre wertvolle Beute lagert: Ein ganzer Ausstellungsraum voller verschiedenartiger Kunstwerke. Sind hier all die schönen Dinge hingekommen, die zuvor auf der Plattform „DaWanda“ angeboten wurden? Nun ist mein Ehrgeiz endgültig geweckt, ich muss die Indizien einfach sichern und zuordnen:

 

Die Taten

 

Gar nicht so leicht, wie auf den ersten Blick klar wird! Hinweise in den unterschiedlichsten Formen und Größen, da gilt es, erst einmal einen Überblick zu gewinnen. Hilfreich dabei ist, dass Sandra all ihre Schätze nach Farbthema sortiert ausgestellt hat.

 

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Zumindest, was die Bilder angeht, kann sie mir glaubhaft versichern, dass sie selbst die Täterin ist. Sie kann so manche Hintergrundgeschichte darstellen, ihr Motiv – die Liebe zum künstlerischen Schaffen – erklären und den Tatvorgang genau schildern. Das reicht mir!

 

Tat-Ort Bilder

 

Auch wie und warum sie die „Lebenskiste“ gebaut und gestaltet hat, kann sie genau beschreiben, und ihr Tatmotiv ist hierbei noch edler: Sandra möchte der kleinen Carlotta eine stabile und individuelle Aufbewahrungsmöglichkeit für ihre erste Locke, Erinnerungsfotos, einen ausgefallenen Milchzahn und die ersten eigenen Kunstwerke verschaffen. Reue für ihre Tat zeigt sie nicht, sie würde es jederzeit für andere Babys und Kinder wieder tun…

 

Tat-Ort Lebenskiste

 

Ich entdecke aber auch noch allerhand andere Unikate aus den verschiedensten Materialien, angefangen von Textilien über zarte Schriftgestaltungen auf Papier hin zu Schmuck aus Zahnspangen-Metall.

 

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Nun habe ich Sandra endlich überführt, das kann sie nicht alles selbst gemacht haben! Aber auch hier hat sie wieder die passende Erklärung: Sie bietet die Werke anderer kreativer Menschen aus der Region an, um ein Forum für ihre Arbeit zu schaffen. Derjenige, der auf der Suche nach einem individuellen Geschenk – für sich selbst oder andere – ist, kann durch das gelungene Arrangement schon einen Eindruck gewinnen, wie das Kunstwerk in seiner neuen Umgebung wirken wird. Ist als Erklärung akzeptiert!

 

Tat-Ort Lieblingsmensch

 

Schließlich kann Sandra mich mit diesem Gesamteindruck überzeugen: Alles, was ich hier sehe, wurde mit ganz viel Liebe gemacht. Das darf nicht einfach zur Beweissicherung konfisziert werden, sondern jedes einzelne Stück muss den Menschen finden, der es liebt und zu dem es passt!

Ermittlungsergebnis: Taten für großartig befunden, Verdächtige aus dem Kreuzverhör entlassen…

Tat-Ort Schild

 

Da Sandra gelegentlich auch außerhalb des Tat-Orts künstlerisch aktiv ist und keine festen Öffnungszeiten hat, empfiehlt sich eine kurze Voranmeldung per WhatsApp (die Nummer ist auf ihrer Homepage hinterlegt). Wenn du aus der Nähe kommst und dich spontan auf Spurensuche begeben oder selbst künstlerisch tätig werden willst, einfach vorbeikommen und klingeln.

Atelier Tat-Ort, Drensteinfurter Straße 120, 59227 Ahlen

http://www.ateliertat-ort.de/

https://www.facebook.com/AtelierTatOrt/

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